Die dänische Regierung hat einen Vorschlag für den ersten Teil ihres Klimaplans präsentiert, der Dänemarks CO2-Ausstoß bis 2030 um 70 % reduzieren soll. Der wichtigste Teil des Plans besteht im Bau zweier Energieinseln mit Windkraftanlagen. Dadurch kann der Anteil der Windenergie im dänischen Stromnetz weiter massiv ausgebaut werden. Mittels „Power-to-X"-Technologie soll dann überschüssige Energie in grünen Wasserstoff umgewandelt werden, der im Transportbereich eingesetzt werden kann. Weitere Bestandteile des Klimaplans sind: 54 Millionen EUR jährlich für Technologien, mit denen CO2 eingefangen, eingelagert und weiterverwendet werden kann, z.B. zur Umwandlung in grüne Energie. Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden und Industrie, insgesamt 121 Millionen EUR. 43 Millionen EUR für Biogas. Auch die Privatwirtschaft investiert in klimafreundliche Projekte: u.a. Ørsted, Mærsk, DSV sowie der Kopenhagener Flughafen haben sich zusammengeschlossen, um südlich von Kopenhagen eine gigantische Wasserstoffanlage zu bauen, die den Transportsektor mit erneuerbarer Energie versorgen soll. Die Anlage soll einer der größten Anlagen zur Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen weltweit werden und bis 2030 voll ausgebaut sein. Strom von der kommenden Energieinsel vor Bornholm soll die Anlage versorgen. Der erste Teil des Projekts soll bereits 2023 fertig sein. Mehr zum Thema Klima und Nachhaltigkeit erfahren Sie auf unserer Online-Konferenz am 16. Juni von 17.00-18.15. Nachhaltigkeit, Power-to-X und grüne Energie stehen auf dem Programm. Lesen Sie HIER mehr.
Handelskammer: Was ist die größte Veränderung im Zuge der Covid-19-Krise und welche Methoden zur Krisenbewältigung haben sich bewährt? Die größte Herausforderung für uns in dieser Krise ist, dass unser internationaler Kundenstamm, sowohl Touristen als auch Geschäftsreisende, nicht nach Dänemark kommen kann und es darüber hinaus keine Kunden gibt, die Fahrzeuge für Auslandsreisen mieten wollen. Vor diesem Hintergrund ist uns ein großer Teil unserer Kunden von einem Tag auf den anderen einfach weggebrochen. Diese Situation hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Arbeitsabläufe umzulegen, uns neue Produkte anzusehen und unsere Vermarktung und Absatzorganisation zu optimieren. Sixt hatte schon immer ein vielfältiges Angebot, was Mietzeitraum und Fahrzeugtyp angeht. Dies macht nach wie vor unser Hauptgeschäft aus, jedoch bieten wir jetzt auch eine „Mini-Lease“ an. Das Prinzip hierbei besteht darin, Wagen zwischen zwei und zwölf Monaten zu einem deutlich niedrigeren Preis als bei der herkömmlichen Autovermietung zu vermieten. Darüber hinaus haben wir auch unseren B2B-Anteil verstärkt. Wir sehen eine Veränderung auf dem Markt: die Leute wollen ein Auto zur Verfügung haben, jedoch ohne sich dabei fest binden zu müssen um Risiken und Bedenken zu minimieren. Handelskammer: Was sind die Trends auf dem Markt? Der Markt für Mietwagen und Minilease von Fahrzeugen ist durch die Krise beeinträchtigt worden, genauso wie andere Branchen auch. Allerdings können wir sehen, dass viele Firmen und Privatpersonen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht in ein neues Auto investieren möchten. Während der Finanzkrise ist das Mieten eines Autos eine attraktive Alternative zur Neuanschaffung oder auch den langen Bindungen von Leasing-Verträgen, auf die insbesondere Firmen zurückgreifen, geworden. Sowohl Firmen als auch Privatpersonen sehnen sich nach ökonomischer Sicherheit. Aus diesem Grund sind Minilease-Verträge attraktiv, da sie Sicherheit und eine finanziell und zeitlich begrenzte Bindung bieten. Durch Covid-19 wir die Art und Weise, wie die Dänen Urlaub machen, verändert. Wir rechnen damit, dass viele Dänen ihren Urlaub in Dänemark verbringen werden und wir können jetzt schon sehen, dass Bestellungen für Mietwagen für die Sommerferien hier in Dänemark im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Gleichzeitig sind die gewünschten Fahrzeuge auch größer als in den vergangenen Jahren. Viele Dänen haben sich entschieden, ein Auto per Minilease für vier Monate während des Sommers zu mieten um sich fortbewegen zu können. Wir bekommen häufig Anfragen, wie wir denn unsere Fahrzeuge reinigen und ob es sicher wäre, ein Auto bei Sixt zu leihen. Wir reinigen unsere Fahrzeuge häufiger als früher, mit Handschuhen wohlbemerkt, und alle Berührungsoberflächen werden abgetrocknet und mit einem Plastikcover versehen. Wir sind uns sicher, dass von unseren Fahrzeugen keine Infektionsgefahr ausgeht. Handelskammer: Und wie sieht es mit Ihren deutschen Kunden aus? Wir verfolgen die Covid-19-Situation in Deutschland aufmerksam. Da Deutschland unser Heimatmarkt ist und den größten Teil unseres Kundenstammes - sowohl Privat- als auch Geschäftskunden - ausmacht, hoffen wir, bald wieder Deutsche an unseren Mietstellen sehen zu können und gleichzeitig auch Dänen nach Deutschland schicken können. Handelskammer: Welche Tendenzen sehen Sie kurzfristig, z.B. jetzt über den Sommer? Wir rechnen damit, dass es einen großen Druck auf das Mietwagengeschäft in Dänemark geben wird. Gleichzeitig erwarten wir, dass das Angebot an Mietwagen nicht so groß sein wird wie normalerweise. Deshalb empfehlen wir bereits jetzt, ein Mietauto in Dänemark zu bestellen, wenn man dies vorhat. Sixt ist eines von mehr als 600 Mitglieder der Deutsch-Dänischen Handelskammer und bietet Mitgliedern der Handelskammer Rabatte auf Mietwagen an.
Die dänische Regierung hat neue Einreiseregeln beschlossen. Ab 15. Juni dürfen deutsche Touristen wieder einreisen, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. Geschäftsreisen dürfen, wenn sie „gesundheitlich verantwortungsbewusst durchgeführt werden", sofort wieder aufgenommen werden. Darüber hinaus sind Einreisen für Geschäftstreffen nach offiziellem Text der Behörden nur gestattet, wenn das Treffen nicht virtuell/online stattfinden kann. In der Praxis bedeutet das, dass Sie eine gute Dokumentation benötigen. Bitten Sie Ihren Geschäftspartner um ein Schreiben, in dem dargelegt wird, warum ein physisches Treffen wichtig bzw. unabdingbar ist.
Die Coronakrise hat unsere Arbeitswelt in vielerlei Hinsicht verändert. Unser Arbeitsalltag ist durch die Arbeit im Home Office auf den Kopf gestellt worden, aber auch die Verhältnisse in den einzelnen Branchen haben sich durch die Krise gewandelt. So ist auch der Alltag in der Versicherungsbranche im Zuge der Coronakrise verändert worden. Über die Tendenzen in der Branche, die Art der Schadensmeldungen während der Krise, aber auch über ihre persönlichen Erfahrungen mit den außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen, haben wir mit Christian Huus und Kristian Møller aus der Market Management Abteilung von Allianz Global Corporate & Speciality gesprochen. Handelskammer: Wie hat sich Ihre Arbeitsweise durch die Coronakrise verändert? Wie läuft die Arbeit während der Krise ab und was sind Ihre Erfahrungen mit den neuen Arbeitsverhältnissen? Die Allianz ist ein internationales Versicherungsunternehmen, weshalb wir schon vor dem Corona-Lockdown daran gewöhnt waren auf Entfernung mit Kollegen aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Dadurch waren z.B. Video-Konferenzen schon vorher ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Aus diesem Grund haben wir schon vor der Krise über die passende technische Ausrüstung verfügt. Das war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir relativ problemlos von einem Tag auf den anderen aus dem Home Office arbeiten konnten. Unsere Mitarbeiter waren dadurch auch schon vorher daran gewöhnt, z.B. in einem hohen Ausmaß über Microsoft Teams und Webex zu kommunizieren. Was sich jetzt verändert hat, ist, dass plötzlich alle auf einmal von zu Hause aus arbeiten. Besprechungen mit den Kollegen müssen daher jetzt viel genauer geplant werden, da die zufälligen Treffen im Büro wegfallen. Auch haben sich unsere Arbeitszeiten durch das Home Office teilweise auf die Abendstunden und das Wochenende verschoben, insbesondere auch deshalb weil in unserer Branche möglichst schnelle Antworten auf Kundenanfragen entscheidend sind. Handelskammer: Welchen Einfluss hat die Coronakrise auf Ihr Kerngeschäft? Haben sich die Schadensmeldungen/Kundenanfragen während der Krise verändert? Falls ja, auf welche Art und Weise? Die meisten Fälle in unseren Kundenanfragen waren tatsächlich eher auf Folgeeffekte der Krise bezogen. Als Beispiel ist hier besonders die Cybersicherheit zu nennen. In diesem Bereich gab es einen deutlichen Anstieg an Kundenanfragen. Dadurch, dass viele jetzt von zu Hause aus mit einer VPN-Anbindung arbeiten, ist auch das Risiko eines Cyberangriffes größer geworden. Darüber hinaus sind viele unserer Kunden Produktionsgewerbe von denen einige ihre Produktion herunterfahren mussten. Einige von ihnen müssen ihre Fabriken momentan leer stehen lassen, was natürlich neue Herausforderungen mit sich bringt: Wer schaut jetzt nach dem Rechten in diesen Anlagen? Hier kommt unsere Ingenieursabteilung, die sich mit Risk Consulting beschäftigt, ins Spiel. Sie schicken detaillierte Guidelines an unsere Kunden darüber raus, wie man z.B. auf solche Anlagen aufpasst, wenn keine Mitarbeiter vor Ort sind. Durch die Coronakrise hat sich die Art und Weise wie wir mit Schadensmeldungen umgehen größtenteils nicht verändert. Jedoch können in einigen Fällen Schäden momentan nur schwierig vor Ort begutachtet werden, was die Bearbeitungszeit einzelner Fälle verlängern kann. Wir behalten aber unsere hohe Qualität an Serviceleistungen bei. Handelskammer: Wie sehr und auf welche Art und Weise wird die Coronakrise die Branche und den Markt langfristig verändern? Man wird seitens der Versicherungsunternehmen vor allen Dingen die Klauseln in Versicherungspolicen durchgehen. Wie sollen Situationen wie diese in der Zukunft versicherungstechnisch abgedeckt werden? Natürlich können Ereignisse wie die Coronakrise von Versicherungsunternehmen nicht vollständig abgedeckt werden, deswegen muss diskutiert werden, wie solche Vorkommnisse seitens der Versicherer in Zukunft gehändelt werden sollen. Wie sollen die Klauseln formuliert werden, sodass sie unsere Intentionen mit solchen Regelungen bestmöglich wiedergeben? Wir werden also vermutlich verändertes Vertragswerk finden können. Wir müssen sicherstellen, dass wir die entscheidenden Dinge in unseren Policen abdecken. Der Markt für Versicherungsunternehmen ist momentan hart, da wir mehreren Jahren mit hohen Schäden für Gewerbe und Industrie entgegensehen. Dadurch ist die Risikobereitschaft von Versicherungsunternehmen reduziert, was zur Folge haben kann, dass die Konditionen eingeschränkt werden oder der Beitrag steigt. Deswegen wird in Zukunft ein verstärkter Fokus darauf liegen hier gegenzusteuern. Handelskammer: Welchen Anteil nehmen eigentlich die Schäden, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen im Verhältnis zu denen ein, die gar nichts mit Covid-19 zu tun haben? In den nordischen Ländern gibt es bislang kaum Schäden, die wirklich direkt etwas mit dem Coronavirus zu tun haben. Das sind bis dato tatsächlich nur ein paar wenige Fälle. Das hängt u.a. mit dem hohen Standard der Abdeckungen in den nordischen Ländern zusammen, aber auch damit, dass große Unternehmen in dieser Region gut aufgestellte Risk Management-Abteilungen haben, die einen Bereitschaftsplan für solche unvorhersehbaren Ereignisse ausarbeiten. Das beeinflusst die Möglichkeiten auf solche Situationen reagieren zu können natürlich stark. Natürlich konnte niemand die Coronakrise vorhersehen, jedoch sind Unternehmen dadurch auf unberechenbare katastrophale Ereignisse besser vorbereitet. Deshalb konnte man auch auf die Coronakrise besser reagieren und die Schäden somit einigermaßen begrenzt halten. Christian Huus und Kristian Møller ergänzen an dieser Stelle, dass durch die Coronakrise alle Firmen ihr Bewusstsein dafür stärken werden, welchen Einfluss unvorhersehbare Ereignisse (z.B. Naturkatastrophen oder Gesundheitskrisen) haben können. Dadurch werden auch kleinere und mittlere Unternehmen vermutlich ihre Risk Management Kompetenz stärken und im Zuge dessen beispielsweise enger mit ihren Versicherungsunternehmen zusammenarbeiten. Über Allianz Global Corporate & Speciality: Die Allianz ist ein globales Versicherungsunternehmen, das besondere Industrie- und Unternehmensviersicherungen für Unternehmen mit mehr als 70 Millionen Euro im Jahr anbietet. Allianz Global Corporate & Speciality (AGCS) ist eine Tochterfirma von Allianz in den nordischen Ländern mit ca. 60 Mitarbeitern in Kopenhagen, Stockholm, Norwegen und Finnland. Allianz ist eines von mehr als 600 Mitgliedern der Deutsch-Dänischen Handelskammer.