Grönland, die größte Insel der Welt und gut sechs Mal so groß wie Deutschland, gehört zusammen mit den Färöern zur dänischen „Reichsgemeinschaft“. Es bringt Dänemark in den Club der Arktis-Anrainerstaaten, zusammen mit Russland, Norwegen (wegen Spitzbergen), Kanada und den USA. Auch militärstrategisch ist Grönland interessant. Deswegen unterhalten die USA seit 1951 die Thule Airbase im Norden Grönlands. <b>Grönlands Wirtschaft: vom Fisch zu den Rohstoffen? </b> Das wichtigste Unternehmen Grönlands ist Royal Greenland, das mit einer Fischfangflotte über 90 Prozent der grönländischen Exporte erwirtschaftet. Seit etwa 10 Jahren träumt man in Grönland von einer durch Rohstoffe finanzierten Unabhängigkeit. Grönlands Rohstoffe fanden vor allem zu Beginn dieses Jahrzehnts internationale Beachtung, als die Preise für Seltene Erden auf den Weltmärkten stark anstiegen und Befürchtungen bestanden, dass China seine Exporte verknappen könnte. Denn im Süden von Grönland gibt es große Lagerstätten Seltener Erden. Darüber hinaus finden sich Öl, Gas, Eisenerz, Edelsteine und andere Bodenschätze in Grönland. Problematisch ist dabei, dass die Insel fast keine Infrastruktur hat. Es gibt keine Straßen zwischen den weit auseinanderliegenden Ortschaften und keine einzige Zementfabrik im Lande. Entsprechend hoch wären die Investitionen, um Bodenschätze zu erschließen. Selbst wenn der Klimawandel, den die Grönländer teils sehr begrüßen, den Rohstoffabbau erleichtern könnte, bräuchte es extrem hohe Rohstoffpreise, damit sich die Investitionen lohnen. Wenn dann noch dazukommt, dass wir bis 2050 CO2-neutral sein sollen, dürften zumindest die fossilen Energieträger unter dem grönländischen Eis bleiben. Damit bleibt auch die Unabhängigkeit ein entfernter Traum. <b>Grönland gehört den Grönländern </b> Bis 1953 war Grönland Kolonie Dänemarks. Danach wurde es schrittweise autonomer. Heute hat eine eigene Regierung mit Ministerpräsidenten und 10 Ministerien. Wie weit die Autonomie geht, zeigt auch der „Gröxit“ von 1985, als die Grönlander die EU verlassen haben. Seit 2009 steht Dänemark nur noch für Verteidigungs- und Außenpolitik. Darüber hinaus sichert es mit einem Zuschuss von einer halben Milliarde Euro jährlich, dass Grönland funktioniert. Der Zuschuss sorgt unter anderem für vernünftige ärztliche Versorgung und Schulen in den vielen abgelegenen Dörfern. „Die Entscheidung über Grönlands Selbständigkeit wird vom grönländischen Volk getroffen“ heißt es im Gesetz über Grönlands Selbstverwaltung. Formal muss dann noch das dänische Parlament zustimmen, aber politisch wäre es schwierig, den Grönländern die Unabhängigkeit zu verwehren. Nach allem, was man in Kopenhagen über Grönland weiß, wäre die Selbstständigkeit den Grönländern am liebsten. Leider reicht das Geld dafür nicht aus. Die Autonomie innerhalb Dänemarks, das die Hälfte des Staatshaushalts trägt, ist eine gute zweitbeste Lösung. Dass die Grönländer die Abhängigkeit von Dänemark gegen eine Abhängigkeit von den USA tauschen, ist dagegen völlig abwegig.
Großraum Kopenhagen bleibt Innovationszentrum Kopenhagen belegt Platz 5 unter den europäischen Regionen. Innovativer sind nur Zürich (1.), Ticino (2.), Helsinki-Uusimaa (3.) und Stockholm (4.). Dass Kopenhagen so innovativ ist, liegt: am attraktiven Forschungsystem (International scientific co-publications, Most cited publications, Foreign doctorate students) an der hohen Zahl qualifizierter Arbeitskräfte (New doctorate graduates, Population with tertiary education, Lifelong learning) am innovationsfreundlichen Umfeld (Broadband penetration, Opportunity-driven entrepreneurship). am geistigen Eigentum (PCT patent applications, Trademark applications, Design applications) an der Unterstützung von Forschung und Entwicklung durch den öffentlichen Sektor an den Investitionen der Unternehmen in Forschung und Entwicklung in der Privatwirtschaft und in die Weiterbildung der Mitarbeiter in Informationstechnologien an der hohen Anzahl öffentlich-privater Co-Veröffentlichungen Die Region Mitteljütland – auf Platz 26 – zählt immer noch zu den Innovationsführern in Europa. Nordjütland, Süddänemark und Seeland werden als starke Innovatoren eingeordnet. Deutschland belegt Platz 7 Auch Deutschland gehört zur Gruppe der Länder mit starker Innovationsleistung, allerdings nicht zu den Innovation Leaders wie Schweden, Finnland, Dänemark und die Niederlande. Spitzenreiter ist Deutschland aber immerhin bei Unternehmensinvestitionen. Die innovativsten Regionen in Deutschland sind Berlin, Oberbayern, Karlsruhe, Tübingen, Braunschweig, Stuttgart und Mittelfranken. Europa innovativer als die USA Die Innovationsleistung der EU hat sich vier Jahre in Folge verbessert. Zum ersten Mal übertrifft sie die der Vereinigten Staaten. Allerdings verliert die EU nach wie vor Boden gegenüber Japan und Südkorea, während China schnell aufholt. Regionaler und Europäischer Innovationsanzeiger Die Innovationsanzeiger beurteilen, wie innovativ die Länder Europas bzw. ihre Regionen sind. Dabei tun sich die Innovationsführer hervor, zu denen auch Dänemark bei den Ländern und der Großraum Kopenhagen bei den Regionen zählen. Klassifikationsgruppen und Indikatoren Der Regionale Innovationsanzeiger verwendet zehn Indikatoren, die auf nationaler Ebene im Europäischen Innovationsanzeiger (EIS) angewendet werden, um die Regionen in eine der vier Gruppen einzuordnen (siehe Karte): „Leader“ in Blau bis Dunkelgrün; die Performance ist mehr als 20% höher als der EU-Durchschnitt. „Strong“ in Hellgrün „Moderate“ in Hell- bis Dunkelgelb „Modest“ in Orange / Braun Folgenden Indikatoren messen den Innovationsgrad der Regionen: Humanressourcen attraktive Forschungssysteme innovationsfreundliches Umfeld Finanzierung und Unterstützung Unternehmensinvestitionen KMU-Innovatoren geistiges Eigentum Vernetzung Beschäftigung im Hightech-Sektor Absatz von innovativen Produkten Lesen Sie mehr über den Innovationsanzeiger und kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie mehr über Innovation in Dänemark erfahren möchten.
Der neuen Minderheitsregierung, die am 27. Juni ihre Arbeit aufnahm, gehören nur Sozialdemokraten an. Ministerpräsidentin ist die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen. Für die Wirtschaftspolitik wurden folgende Leitlinien beschlossen: Mittel- und langfristig sollen die öffentlichen Haushalte ausgeglichen bleiben. Dänemark soll seine internationalen Verpflichtungen einhalten und die dänischen Gesetze sollen diese berücksichtigen. Programme, die mit neuen Ausgaben verbunden sind, sollen gegenfinanziert werden. Initiativen, die möglicherweise die Beschäftigung reduzieren, sollen von anderen Maßnahmen aufgefangen werden. Die Ungleichheit in der Gesellschaft soll sich nicht erhöhen. Die Spitzensteuersätze werden nicht gesenkt und das soziale Sicherheitsnetz wird nicht beschnitten. Die dänischen Wirtschaftsverbände reagieren kritisch auf die Pläne für höhere Erbschaftssteuer beim Unternehmensübergang und merken an, dass es viele und konkrete Projekte für Mehrausgaben gibt, während die Finanzierungsseite unklar bleibt. Sie begrüßen aber, dass der Zugang der Unternehmen zu qualifizierter Arbeitskraft – auch aus dem Ausland – thematisiert wird. Für ausländische Unternehmen bringen die im Papier genannten Punkte keine unmittelbaren Folgen. Das Papier überlässt die konkreten Fragen aber auch der tatsächlichen Regierungsarbeit. Die Partner konnten sich offensichtlich nicht auf konkrete Projekte einigen. Die Positionen in den Verhandlungen lagen weit auseinander. Das ergibt sich aus der schwierigen Parteienkonstellation. Auf Deutschland übertragen bedeutet diese, dass der linke Flügel der FDP versuchen würde, mit der Linken Wirtschaftspolitik zu formulieren. Damit wird auch klar, dass die neue Ministerpräsidentin keine leichte Aufgabe hat. Wir halten Sie auf jeden Fall weiter auf dem Laufenden über die Wirtschaftspolitik der neuen dänischen Regierung.